Was ist denn eigentlich dieses Neuroathletiktraining genau? Wenn wir uns bewegen betrachten wir grundsätzlich nur den Bewegungsapparat, das heißt unsere Muskeln, Sehnen und Knochen.
Das Neuroathletiktraining befasst sich jetzt aber mit dem Einfluss deines Gehirn, deines Nervensystems auf deine Bewegungen.
Auch wenn das Wort Athlet enthalten ist, ist das Neuroathletiktraining nicht nur für Supersportler sondern wirklich für jeden geeignet, denn wie ein Computer sammelt dein Gehirn Millionen von Informationen interpretiert diese und sendet dann einen sog. Output zurück in den Körper.
Seine Hauptfunktion ist es darauf zu achten, dass dir nichts passiert und dass du dich nicht verletzt, dh das Gehirn stellt sich immer die Frage ist es sicher was du da gerade machst.
Wenn ich dich jetzt bitten würde auf einem Strich zu balancieren, wirst du es wahrscheinlich ohne zögern machen oder zumindest ausprobieren.
Wie sieht es jetzt aber mit einem Schwebebalken aus? Ich nehme an die Wahrscheinlichkeit wird schon etwas geringer und du wirst dir überlegen wann bin ich denn das letzte Mal auf so einem Ding gestanden, wie viele Knochen würde ich mir brechen wenn ich herunter falle etc.
Wenn du jetzt aber von einem 14 stöckigen Hochhaus zum anderen balancieren müsstest bin ich mir ziemlich sicher dass du - außer dein Leben wäre in Gefahr- nicht zur anderen Seite gehen würdest.
Aber hat sich an deiner Bewegung etwas geändert? Müssen deine Muskeln anders arbeiten? Nein. Aber das Risiko herunterzufallen und den Sturz nicht zu überleben ist dir einfach zu groß.
Und genau solche Prozesse und Entscheidungen laufen unterbewusst andauernd in deinem Gehirn ab und jedes mal wenn sich dein Gehirn bedroht fühlt wird es deine Bewegung einschränken oder dir sogar einen Schmerz senden.
Mit dem Neurothletiktraining versucht man nun die einzelnen Systeme so zu trainieren damit dein Gehirn bessere Informationen aus deinen Rezeptoren,
deinen Gelenken, deinem Gleichgewichtsorgan und von deinen Augen bekommt, damit es sich sicherer fühlt und du dich besser bewegen kannst.
Deine Augen haben den größten Einfluß auf deine Bewegung. Funktionieren diese nicht gut dann wird dein Gehirn automatisch die Bewegung etwas einschränken.
Dein Gleichgewichtssystem liegt in deinem Innenohr. Wenn du also stabiler durchs Leben gehen möchtest, musst du deinen Kopf bewegen.
Unter Propriozeption versteht man die taktile Wahrnehmung nach außen. Viele Rezeptoren schicken ständig Informationen ans Gehirn, die von diesem ausgewertet werden. Je besser diese Informationen sind umso fließender wirst du dich bewegen.